Lesung - Klassiker, Philosophie, Gedichte Von Goethe, Trakl, Heine, Kant, Nietzsche Und Lessing Gelesen Von Elisa Demonki U.

Informações:

Sinopsis

»Lesung« ist ein Podcast in dem Klassikerausschnitte, philosophische Werke und Gedichte u.a. von Goethe, Trakl, Heine, Kant, Nietzsche und Lessing von Elisa Demonkí gelesen werden. »Das Wort sei die Macht in deinem Ohr, dein Gefühl zu akzeptieren und neu zu erleben.«

Episodios

  • (11) Georg Trakl »Gesang zur Nacht«

    10/09/2006 Duración: 10min

    1 Vom Schatten eines Hauchs geboren Wir wandeln in Verlassenheit Und sind im Ewigen verloren, Gleich Opfern unwissend, wozu sie geweiht. Gleich Bettlern ist uns nichts zu eigen, Uns Toren am verschloßnen Tor. Wie Blinde lauschen wir ins Schweigen, In dem sich unser Flüstern verlor. Wir sind die Wandrer ohne Ziele, Die Wolken, die der Wind verweht, Die Blumen, zitternd in Todeskühle, Die warten, bis man sie niedermäht. 2 Daß sich die letzte Qual an mir erfülle, Ich wehr‘ euch nicht, ihr feindlich dunklen Mächte. Ihr seid die Straße hin zur großen Stille, Darauf wir schreiten in die kühlsten Nächte. Es macht mich euer Atem lauter brennen, Geduld! Der Stern verglüht, die Träume gleiten In jene Reiche, die sich uns nicht nennen, Und die wir traumlos dürfen nur beschreiten. 3 Du dunkle Nacht, du dunkles Herz, Wer spiegelt eure heiligsten Gründe, Und eurer Bosheit letzte Schlünde? Die Maske starrt vor unserm Schmerz – Vor unserm Schmerz, vor unsrer Lust Der leeren Maske steinern Lachen, Daran die irdnen Din

  • (10) Johann Wolfang Goethe »Faust 1 - Prolog im Himmel«

    20/08/2006 Duración: 04min

    MEPHISTOPHELES: Da du, o Herr, dich einmal wieder nahst Und fragst, wie alles sich bei uns befinde, Und du mich sonst gewöhnlich gerne sahst, So siehst du mich auch unter dem Gesinde. Verzeih, ich kann nicht hohe Worte machen, Und wenn mich auch der ganze Kreis verhöhnt; Mein Pathos brächte dich gewiß zum Lachen, Hättst du dir nicht das Lachen abgewöhnt. Von Sonn‘ und Welten weiß ich nichts zu sagen, Ich sehe nur, wie sich die Menschen plagen. Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag, Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag. Ein wenig besser würd er leben, Hättst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben; Er nennt’s Vernunft und braucht’s allein, Nur tierischer als jedes Tier zu sein. Er scheint mir, mit Verlaub von euer Gnaden, Wie eine der langbeinigen Zikaden, Die immer fliegt und fliegend springt Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt; Und läg er nur noch immer in dem Grase! In jeden Quark begräbt er seine Nase. DER HERR: Hast du mir weiter nichts zu sagen? Kommst

  • (9) Johann Wolfgang Goethe »Der Zauberlehrling«

    19/08/2006 Duración: 03min

    Hat der alte Hexenmeister Sich doch einmal wegbegeben! Und nun sollen seine Geister Auch nach meinem Willen leben. Seine Wort und Werke Merkt ich und den Brauch, Und mit Geistesstärke Tu ich Wunder auch. Walle! walle Manche Strecke, Daß, zum Zwecke, Wasser fließe Und mit reichem, vollem Schwalle Zu dem Bade sich ergieße. Und nun komm, du alter Besen! Nimm die schlechten Lumpenhüllen! Bist schon lange Knecht gewesen: Nun erfülle meinen Willen! Auf zwei Beinen stehe, Oben sei ein Kopf, Eile nun und gehe Mit dem Wassertopf! Walle! walle Manche Strecke, Daß, zum Zwecke, Wasser fließe Und mit reichem, vollem Schwalle Zu dem Bade sich ergieße. Seht, er läuft zum Ufer nieder! Wahrlich! ist schon an dem Flusse, Und mit Blitzesschnelle wieder Ist er hier mit raschem Gusse. Schon zum zweiten Male! Wie das Becken schwillt! Wie sich jede Schale Voll mit Wasser füllt! Stehe! stehe! Denn wir haben Deiner Gaben Vollgemessen! Ach, ich merk es! Wehe! wehe! Hab ich doch das Wort vergessen! Ach, das Wort, worauf am Ende

  • (8) Friedrich Nietzsche »Die fröhliche Wissenschaft 276«

    25/07/2006 Duración: 01min

    Noch lebe ich, noch denke ich: ich muss noch leben, denn ich muss noch denken. Sum, ergo cogito: cogito, ergo sum. Heute erlaubt sich Jedermann seinen Wunsch und liebsten Gedanken auszusprechen: nun, so will auch ich sagen, was ich mir heute von mir selber wünschte und welcher Gedanke mir dieses Jahr zuerst über das Herz lief, welcher Gedanke mir Grund, Bürgschaft und Süßigkeit alles weiteren Lebens sein soll! Ich will immer mehr lernen, das Notwendige an den Dingen als das Schöne sehen: so werde ich Einer von Denen sein, welche die Dinge schön machen. Amor fati: das sei von nun an meine Liebe! Ich will keinen Krieg gegen das Hässliche führen. Ich will nicht anklagen, ich will nicht einmal die Ankläger anklagen. Wegsehen sei meine einzige Verneinung! Und, Alles in Allem und Großen: ich will irgendwann einmal nur noch ein Ja-sagender sein! Musik: Fabian Niehaus

  • (7) Heinrich Heine »Ein Jüngling liebt ein Mädchen«

    10/07/2006 Duración: 35s

    Ein Jüngling liebt ein Mädchen, Die hat einen andern erwählt; Der andre liebt eine andre, Und hat sich mit dieser vermählt. Das Mädchen heiratet aus Ärger Den ersten besten Mann, Der ihr in den Weg gelaufen; Der Jüngling ist übel dran. Es ist eine alte Geschichte, Doch bleibt sie immer neu; Und wem sie just passieret, Dem bricht das Herz entzwei.

  • (6) Heinrich Heine »Weil ich dich liebe«

    10/07/2006 Duración: 29s

    Weil ich dich liebe, muß ich fliehend Dein Antlitz meiden – zürne nicht. Wie paßt dein Antlitz, schön und blühend, Zu meinem traurigen Gesicht! Weil ich dich liebe, wird so bläßlich, So elend mager mein Gesicht – Du fändest mich am Ende häßlich – Ich will dich meiden – zürne nicht. Bild(wikisource): Claude Monet – Waterlilies

  • (5) Heinrich Heine »Nicht mal einen einzgen Kuß«

    10/07/2006 Duración: 26s

    Nicht mal einen einzgen Kuß, Nach so monatlangem Lieben! Und so bin ich Allerärmster Trocknen Mundes stehngeblieben. Einmal kam das Glück mir nah – Schon konnt ich den Atem spüren – Doch es flog vorüber – ohne Mir die Lippen zu berühren. Bild(wikisource): Gustav Klimt – Der Kuss

  • (4) Heinrich Heine »Nicht lange täuschte mich das Glück«

    10/07/2006 Duración: 24s

    Nicht lange täuschte mich das Glück, Das du mir zugelogen, Dein Bild ist wie ein falscher Traum Mir durch das Herz gezogen. Der Morgen kam, die Sonne schien, Der Nebel ist zerronnen; Geendigt hatten wir schon längst, Eh wir noch kaum begonnen.

  • (3) Friedrich Schiller »Der Handschuh«

    03/07/2006 Duración: 03min

    Vor seinem Löwengarten, Das Kampfspiel zu erwarten, Saß König Franz, Und um ihn die Großen der Krone, Und rings auf hohem Balkone Die Damen in schönem Kranz. Und wie er winkt mit dem Finger, Auf tut sich der weite Zwinger, Und hinein mit bedächtigem Schritt Ein Löwe tritt, Und sieht sich stumm Rings um, Mit langem Gähnen, Und schüttelt die Mähnen, Und streckt die Glieder, Und legt sich nieder. Und der König winkt wieder, Da öffnet sich behänd Ein zweites Tor, Daraus rennt Mit wildem Sprunge Ein Tiger hervor, Wie der den Löwen erschaut, Brüllt er laut, Schlägt mit dem Schweif Einen furchtbaren Reif, Und recket die Zunge, Und im Kreise scheu Umgeht er den Leu Grimmig schnurrend; Drauf streckt er sich murrend Zur Seite nieder. Und der König winkt wieder, Da speit das doppelt geöffnete Haus Zwei Leoparden auf einmal aus, Die stürzen mit mutiger Kampfbegier Auf das Tigertier, Das packt sie mit seinen grimmigen Tatzen, Und der Leu mit Gebrüll Richtet sich auf, da wird’s still, Und herum im Kreis, Von Mordsucht h

  • (2) Friedrich Nietzsche »Brief an Heinrich Köselitz« und »Ecco Homo«

    22/06/2006 Duración: 04min

    Friedrich NietzscheMarienbad 1880: Brief an Heinrich Köselitz „…Es sind die härtesten Opfer, die mein Gang im Leben und Denken von mir verlangt hat - noch jetzt schwankt nach einer Stunde sympathischer Unterhaltung mit wildfremden Menschen meine ganze Philosophie,es scheint mir so thöricht, Recht haben zu wollen um den Preis von Liebe, und sein Werthvollstes nicht mittheilen zu können, um nicht die Sympathie aufzuheben.“ —————————————— Friedrich NietzscheEcce homo Warum ich so weise bin. 1..Mein Vater starb mit sechsunddreißig Jahren: er war zart, liebenswürdig und morbid, wie ein nur zum Vorübergehn bestimmtes Wesen,.. Mitten in Martern, … besaß ich eine Dialektiker-Klarheit par excellence und dachte Dinge sehr kaltblütig durch, zu denen ich in gesünderen Verhältnissen nicht Kletterer, nicht raffiniert, nicht kalt genug bin. Mein Blut läuft langsam. Ein Arzt, der mich länger als Nervenkranken behandelte, sagte schließlich: „nein! an Ihren Nerven liegt’s nicht, ich selber bin nur nervös.“ 2Jene Energie zur a

  • (1) Johann Wolfgang von Goethe »Faust 2 - Anmutige Gegend«

    14/06/2006 Duración: 03min

    Der Tragödie zweiter Teil / 1. Akt Anmutige Gegend / Faust Des Lebens Pulse schlagen frisch lebendig, ätherische Dämmerung milde zu begrüßen; Du, Erde, warst auch diese Nacht beständig Und atmest neu erquickt zu meinen Füßen, Beginnest schon, mit Lust mich zu umgeben, Du regst und rührst ein kräftiges Beschließen, Zum höchsten Dasein immerfort zu streben. … Und stufenweis herab ist es gelungen; – Sie tritt hervor! – und, leider schon geblendet, Kehr‘ ich mich weg, vom Augenschmerz durchdrungen. So ist es also, wenn ein sehnend Hoffen Dem höchsten Wunsch sich traulich zugerungen, Erfüllungspforten findet flügeloffen; Nun aber bricht aus jenen ewigen Gründen Ein Flammenübermaß, wir stehn betroffen; Des Lebens Fackel wollten wir entzünden, Ein Feuermeer umschlingt uns, welch ein Feuer! Ist’s Lieb‘? ist’s Haß? die glühend uns umwinden, Mit Schmerz und Freuden wechselnd ungeheuer, So daß wir wieder nach der Erde blicken, Zu bergen uns in jugendlichstem Schleier. So bleibe denn die Sonne mir im Rücken! … Der Wasse

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